Weitere Abbildung
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213
Günther Uecker
Feld ("Haut"), 1964.
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 353.800 (inkl. Käuferaufgeld)
Nägel und weiße Farbe auf Leinwand auf Holz
Nicht bei Honisch. Verso signiert und datiert, mit einem Richtungspfeil und der Bezeichnung "Haut" versehen. 100 x 100 cm (39,3 x 39,3 in)
Mit einer Foto-Expertise von Prof. Günther Uecker, 2010.
Günther Uecker wird am 13. März 1930 in Wendorf, Mecklenburg, geboren. Seine künstlerische Ausbildung beginnt Uecker 1949 mit dem Studium der Malerei in Wismar. Seine nächste Station ist die Kunstschule in Berlin-Weißensee, dann geht er 1955 nach Düsseldorf. Er studiert bei Otto Pankok an der Kunstakademie, wo Uecker selbst seit 1974 bis heute als Lehrer tätig ist. Gegen Ende der 1950er Jahre entstehen hier die ersten Nagelbilder. Günther Uecker kommt mit der Gruppe "ZERO", den Künstlern Heinz Mack und Otto Piene, in Berührung, die für einen Neuanfang der Kunst gegen das deutsche Informel plädieren. Er beschäftigt sich mit Lichtmedien, erforscht optische Phänomene, Strukturreihungen und Schwingungsbereiche, die den Betrachter aktiv miteinbeziehen und diesen den visuellen Prozess durch motorische oder manuelle Eingriffs- und Veränderungsmöglichkeiten selbst beeinflussen lassen. Mit Mack und Piene richtet Uecker 1962 im Amsterdamer Stedelijk Museum und im Palais des Beaux Arts in Paris einen "Salon de lumière" ein. Weitere Lichtsalons folgen in Krefeld und Frankfurt. Seit Anfang der 1960er Jahre, insbesondere aber ab 1966, nach der Auflösung von "ZERO" und einer letzten gemeinsamen Ausstellung, setzt Uecker Nägel als sein Hauptgestaltungsmittel ein - ein Material, das bis heute im Zentrum seines Schaffens steht.
In dieser frühen Zeit ist auch das vorliegende Werk entstanden, das durch die spannungsreiche Konzentration der Nägel in der Mitte des Bildfeldes und deren Auflösung zum Rand hin eine starke Wirkung aufbaut. Doch ist für Günther Uecker die variierende Dichte und Neigung der eingeschlagenen Nägel nur das Mittel um das Lichtspiel zu inszenieren. "Die Schönheit des Lichtes wird jede Gestalt annehmen, die wir wünschen und träumen. Eine Spirale der Unendlichkeit, gebildet aus dem Tasten unserer Wahrnehmung, wird uns so schnell bewegen wie wir unsichtbar werden [..]" (zit. nach: Mack Piene Uecker, Kestner-Gesellschaft Hannover, Katalog 7, Ausstellungsjahr 1964/65, S. 172).
Später bleiben Licht und Strom ein großes Thema, es werden aber auch natürliche Materialien wie Sand und Wasser in Raumkonzepte eingebunden und in einem Zusammenspiel der verschiedenen Elemente zu einem Ereignis von Licht, Raum, Bewegung und Zeit vereint. Ueckers Gesamtwerk umfasst disziplinübergreifend Malerei, Objektkunst, Installationen, aber auch Bühnenbilder und Filme. Er interessiert sich für die osteuropäische Avantgarde der zwanziger und dreißiger Jahre, reist viel, auch mit seinen Studenten, und orientiert sich an asiatischen Kulturen und deren Gedankengut. Sein Werk ist in diversen deutschen Museen und Sammlungen vertreten. Einen Höhepunkt in Ueckers künstlerischem Schaffen bildet der 1998 bis 2000 von ihm gestaltete Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude. Günther Uecker lebt und arbeitet in Düsseldorf. [EH].
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Günther Uecker
Feld ("Haut"), 1964.
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 353.800 (inkl. Käuferaufgeld)
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