37
Erich Heckel
Sitzende am Strand, 1920.
Aquarell
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 27.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Aquarell über Bleistift
Rechts unten signiert und datiert, links unten betitelt. Auf feinem, pergaminartigem Papier. 44,8 x 31,3 cm (17,6 x 12,3 in), Blattgröße
Wir danken Herrn Hans Geißler, Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen am Bodensee, für die freundliche Unterstützung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
1904 beginnt Erich Heckel ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Dresden, doch gibt er dieses schon ein Jahr später wieder auf. Als sich Heckel 1905 mit seinen Künstlerfreunden Karl Schmidt-Rottluff, Fritz Bleyl und Ernst Ludwig Kirchner zur Künstlergruppe "Die Brücke" zusammenschließt, wird der Weg zum Expressionismus geebnet. Der Künstler widmet sich nun verschiedenen Drucktechniken wie dem Holzschnitt, der Lithografie und der Radierung. Landschaften von strahlender Farbigkeit entstehen. Im Herbst des Jahres 1911 übersiedelt Heckel nach Berlin. Er kennt inzwischen Pechstein, Nolde und Mueller, die sich den "Brücke"-Künstlern angeschlossen hatten, nun begegnet er Marc, Macke und Feininger. 1912 malt Heckel mit Kirchner zusammen die Kapelle der Sonderbund-Ausstellung in Köln aus. Ein Jahr später wird die "Brücke" aufgelöst, eine erste Sonderausstellung der Werke Heckels findet bei Gurlitt in Berlin statt. Von 1915 bis 1918 begibt sich Heckel als Pfleger beim Roten Kreuz nach Flandern, dann geht er zurück nach Berlin, das bis Anfang 1944 sein Hauptwohnsitz bleibt. Die Sommer allerdings verbringt Heckel vorwiegend an der Flensburger Förde. Zahlreiche Reisen führen Heckel u.a. auch in die Alpen, nach Südfrankreich, Nordspanien und Norditalien.
Vor dem Ersten Weltkrieg ist es das oldenburgische Dangast, nach dem Krieg wird Osterholz an der Flensburger Förde das Stammquartier für die Sommeraufenthalte Erich Heckels. Die dortige Steilküste, um diese Zeit vom Tourismus noch gänzlich unentdeckt, bietet in ihrer landschaftlichen Vielgestaltigkeit den Rahmen für Heckels sommerliche Impressionen in der Unberührtheit der Natur. Akte am Meer sind das bevorzugte Thema und Erich Heckel setzt sich in den beginnenden zwanziger Jahren sehr intensiv damit auseinander. Noch ist in unserem Aquarell in den schnellen Pinsellagen der Furor der "Brücke"-Zeit zu spüren, wenn auch die Farben bereits von einer Art expressivem Realismus künden, der das weitere Schaffen bestimmen wird. Doch noch ist es nicht soweit. Der spontane Farbauftrag knüpft da an, wo Erich Heckel kurz vor dem Ersten Weltkrieg seine reifsten Leistungen erbrachte.
1937 werden 729 Arbeiten des Künstlers in deutschen Museen beschlagnahmt, im Jahr vor Kriegsende zerstören Fliegerbomben das Atelier in Berlin. Alle Druckstöcke und zahlreiche andere Arbeiten werden dabei vernichtet. Heckel zieht daraufhin nach Hemmenhofen an den Bodensee. 1949 erhält er einen Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, den er bis zum Jahr 1955 inne hat. In diesem Jahrzehnt gewinnt das Stillleben in Heckels Schaffen an Bedeutung. Die Darstellungen sind nun in ruhigerer, ausgewogener Malweise ausgeführt und vermitteln eine fast lyrische Stimmung. 1953 finden anlässlich des siebzigsten Geburtstages von Erich Heckel Einzelausstellungen in zahlreichen Städten Deutschlands statt, in gleicher Weise ehrt man den Künstler zum achtzigsten Geburtstag. Heckel, einer der Hauptvertreter des Deutschen Expressionismus, erhält überdies weitere Ehrungen und Preise, so den Kunstpreis der Stadt Berlin (1957), des Landes Nordrhein-Westfalen (1961) sowie das Große Bundesverdienstkreuz (1956). [KD].
Rechts unten signiert und datiert, links unten betitelt. Auf feinem, pergaminartigem Papier. 44,8 x 31,3 cm (17,6 x 12,3 in), Blattgröße
Wir danken Herrn Hans Geißler, Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen am Bodensee, für die freundliche Unterstützung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
1904 beginnt Erich Heckel ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Dresden, doch gibt er dieses schon ein Jahr später wieder auf. Als sich Heckel 1905 mit seinen Künstlerfreunden Karl Schmidt-Rottluff, Fritz Bleyl und Ernst Ludwig Kirchner zur Künstlergruppe "Die Brücke" zusammenschließt, wird der Weg zum Expressionismus geebnet. Der Künstler widmet sich nun verschiedenen Drucktechniken wie dem Holzschnitt, der Lithografie und der Radierung. Landschaften von strahlender Farbigkeit entstehen. Im Herbst des Jahres 1911 übersiedelt Heckel nach Berlin. Er kennt inzwischen Pechstein, Nolde und Mueller, die sich den "Brücke"-Künstlern angeschlossen hatten, nun begegnet er Marc, Macke und Feininger. 1912 malt Heckel mit Kirchner zusammen die Kapelle der Sonderbund-Ausstellung in Köln aus. Ein Jahr später wird die "Brücke" aufgelöst, eine erste Sonderausstellung der Werke Heckels findet bei Gurlitt in Berlin statt. Von 1915 bis 1918 begibt sich Heckel als Pfleger beim Roten Kreuz nach Flandern, dann geht er zurück nach Berlin, das bis Anfang 1944 sein Hauptwohnsitz bleibt. Die Sommer allerdings verbringt Heckel vorwiegend an der Flensburger Förde. Zahlreiche Reisen führen Heckel u.a. auch in die Alpen, nach Südfrankreich, Nordspanien und Norditalien.
Vor dem Ersten Weltkrieg ist es das oldenburgische Dangast, nach dem Krieg wird Osterholz an der Flensburger Förde das Stammquartier für die Sommeraufenthalte Erich Heckels. Die dortige Steilküste, um diese Zeit vom Tourismus noch gänzlich unentdeckt, bietet in ihrer landschaftlichen Vielgestaltigkeit den Rahmen für Heckels sommerliche Impressionen in der Unberührtheit der Natur. Akte am Meer sind das bevorzugte Thema und Erich Heckel setzt sich in den beginnenden zwanziger Jahren sehr intensiv damit auseinander. Noch ist in unserem Aquarell in den schnellen Pinsellagen der Furor der "Brücke"-Zeit zu spüren, wenn auch die Farben bereits von einer Art expressivem Realismus künden, der das weitere Schaffen bestimmen wird. Doch noch ist es nicht soweit. Der spontane Farbauftrag knüpft da an, wo Erich Heckel kurz vor dem Ersten Weltkrieg seine reifsten Leistungen erbrachte.
1937 werden 729 Arbeiten des Künstlers in deutschen Museen beschlagnahmt, im Jahr vor Kriegsende zerstören Fliegerbomben das Atelier in Berlin. Alle Druckstöcke und zahlreiche andere Arbeiten werden dabei vernichtet. Heckel zieht daraufhin nach Hemmenhofen an den Bodensee. 1949 erhält er einen Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, den er bis zum Jahr 1955 inne hat. In diesem Jahrzehnt gewinnt das Stillleben in Heckels Schaffen an Bedeutung. Die Darstellungen sind nun in ruhigerer, ausgewogener Malweise ausgeführt und vermitteln eine fast lyrische Stimmung. 1953 finden anlässlich des siebzigsten Geburtstages von Erich Heckel Einzelausstellungen in zahlreichen Städten Deutschlands statt, in gleicher Weise ehrt man den Künstler zum achtzigsten Geburtstag. Heckel, einer der Hauptvertreter des Deutschen Expressionismus, erhält überdies weitere Ehrungen und Preise, so den Kunstpreis der Stadt Berlin (1957), des Landes Nordrhein-Westfalen (1961) sowie das Große Bundesverdienstkreuz (1956). [KD].
37
Erich Heckel
Sitzende am Strand, 1920.
Aquarell
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 27.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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