307
Georg Schrimpf
Sitzendes Mädchen, 1927.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 131.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Sitzendes Mädchen. 1927.
Öl auf Leinwand.
Hofmann/Praeger 1926-1927/1. Links unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet "Olga - Schrimpf" sowie mit dem Adressstempel des Künstlers und einem Etikett, dort handschriftlich bezeichnet "Georg Schrimpf / München / Mädchenbildnis". 77 x 54,5 cm (30,3 x 21,4 in).
• Charakteristische Komposition eines der führenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit von musealer Qualität.
• Die geheimnisvollen Figurenkompositionen mit melancholischen jungen Frauen gelten als die gefragtesten Arbeiten aus Schrimpfs kleinem malerischen Œuvre.
• Bereits 1929 in der Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes ausgestellt.
• Vergleichbare Gemälde befinden sich in den Sammlungen der Nationalgalerie Berlin, der Kunsthalle Mannheim und des Lenbachhauses, München.
PROVENIENZ: Scheringa Museum of Realist Art, Spanbroek, Niederlande (2008-2013).
Privatsammlung Berlin (seit 2013).
AUSSTELLUNG: Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes, Köln, Mai-September 1929, Kat.-Nr. 270 (mit Abb. S. 99).
LITERATUR: Christie's, London, Anonymous sale, 25.6.2008, Los 582.
P. van der Lugt (Hrsg.), Nieuw Realisme: 159 werken uit de collectie van het voormalige Scheringa Museum voor Realisme, Zwolle 2010, S. 56 (mit Abb.).
Freundschaftsspiel, Museum für Neue Kunst, Freiburg i. Br., Berlin 2013, S. 32 (mit Abb.).
Was ich mit meinen Bildern will, gilt dem Leben schlecht hin [..]. So bemühe ich mich um Klarheit und Einfachheit als den mir wesentlichen Grundzügen, in dem Glauben, eben dadurch auch dem inneren Wert der Dinge nahe zu kommen."
Georg Schrimpf, 1932, zit. nach: Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk, Berlin 1985, S. 162.
Öl auf Leinwand.
Hofmann/Praeger 1926-1927/1. Links unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet "Olga - Schrimpf" sowie mit dem Adressstempel des Künstlers und einem Etikett, dort handschriftlich bezeichnet "Georg Schrimpf / München / Mädchenbildnis". 77 x 54,5 cm (30,3 x 21,4 in).
• Charakteristische Komposition eines der führenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit von musealer Qualität.
• Die geheimnisvollen Figurenkompositionen mit melancholischen jungen Frauen gelten als die gefragtesten Arbeiten aus Schrimpfs kleinem malerischen Œuvre.
• Bereits 1929 in der Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes ausgestellt.
• Vergleichbare Gemälde befinden sich in den Sammlungen der Nationalgalerie Berlin, der Kunsthalle Mannheim und des Lenbachhauses, München.
PROVENIENZ: Scheringa Museum of Realist Art, Spanbroek, Niederlande (2008-2013).
Privatsammlung Berlin (seit 2013).
AUSSTELLUNG: Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes, Köln, Mai-September 1929, Kat.-Nr. 270 (mit Abb. S. 99).
LITERATUR: Christie's, London, Anonymous sale, 25.6.2008, Los 582.
P. van der Lugt (Hrsg.), Nieuw Realisme: 159 werken uit de collectie van het voormalige Scheringa Museum voor Realisme, Zwolle 2010, S. 56 (mit Abb.).
Freundschaftsspiel, Museum für Neue Kunst, Freiburg i. Br., Berlin 2013, S. 32 (mit Abb.).
Was ich mit meinen Bildern will, gilt dem Leben schlecht hin [..]. So bemühe ich mich um Klarheit und Einfachheit als den mir wesentlichen Grundzügen, in dem Glauben, eben dadurch auch dem inneren Wert der Dinge nahe zu kommen."
Georg Schrimpf, 1932, zit. nach: Georg Schrimpf und Maria Uhden. Leben und Werk, Berlin 1985, S. 162.
Klein und exquisit ist das Werk des früh verstorbenen Georg Schrimpf, einer der herausragenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Es ist die Kunst der Zwischenkriegszeit, die ihren Namen der Ausstellung "Die Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus" verdankt, die 1925 in der Kunsthalle Mannheim zu sehen war. Die Auswahl umfasste neben Werken Georg Schrimpfs auch Arbeiten von George Grosz, Otto Dix, Alexander Kanoldt, Carlo Mense und Karl Hubbuch. Auch Schrimpf selbst hatte bereits im Dezember 1924 in einem Brief aus Italien an Franz Roh geschrieben: "Was macht Mense? Können wir nicht eine Ausstellung 'Sachlichkeit' machen? Kanoldt möchte sehr gern." (zit. nach: Georg Schrimpf und Maria Uhden, Berlin 1985, S. 134.). Schön sind Schrimpfs Stillleben mit Gummibäumen und Kakteen. Klar und weit sind seine menschenleeren Landschaften, die eine romantische Entgrenzung mit einer fast hopperartigen Sachlichkeit verbinden.
Seine gefragtesten Arbeiten jedoch sind seine Figurenbilder, die fast ausschließlich junge Frauen in sinnend-melancholischer Haltung zeigen, die den Betrachter durch ihre fast unheimlich wirkende Ruhe schnell in ihren Bann ziehen. Besonders ist deren entindividualisierende Typisierung, ihre mandelförmigen Augen, das streng gescheitelte Haar und ihre stets etwas gedrungene Körperhaftigkeit. Sicherlich ist Schrimpfs Liebe zu der Künstlerin Maria Uhden, seiner ersten Frau, für diesen einzigartigen Frauentypus verantwortlich zu machen, denn „[s]ie war groß und trotz ihrer zweiundzwanzig Jahre schon ein wenig frauenhaft füllig, hatte ein klares gutes Gesicht und schöne dunkle, sprechende Augen." (O. M. Graf, zit. nach: G. Schrimpf und M. Uhden, Berlin 1985, S. 200). Bereits 1918 stirbt die junge Künstlerin nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes am Kindbettfieber und Schrimpf beginnt zur Verarbeitung Darstellungen von Maria mit dem Kinde in mittelalterlicher Tradition zu malen, welche die Typisierung seiner Figurenbilder weiter vorantreiben. "Sitzendes Mädchen" ist eines dieser wunderbaren Gemälde, das all das hat, was für Schrimpfs neusachliche Malerei in besonderer Weise charakteristisch ist: die melancholisch in sich versunkene Frauengestalt, das neusachlich reduzierte Interieur, die warme, gedämpfte Farbigkeit und den renaissancehaften Ausblick in die unendliche Weite der Landschaft.
Bereits 1938 stirbt Schrimpf mit erst neunundvierzig Jahren in Berlin. In seinem Nachruf ist zu lesen: "In die Geschichte der neueren Malerei ist Schrimpfs Name als der des Begründers der 'Neuen Sachlichkeit' eingegangen [..]" (C. Hohoff, zit. nach: ebd., S. 2). Bis heute gilt Schrimpf als herausragender Vertreter der Neuen Sachlichkeit, so umfasst etwa die bedeutende neusachliche Sammlung des Lenbachhauses München neben Arbeiten von Christian Schad und Rudolf Schlichter auch sieben Gemälde Georg Schrimpfs. [JS]
Seine gefragtesten Arbeiten jedoch sind seine Figurenbilder, die fast ausschließlich junge Frauen in sinnend-melancholischer Haltung zeigen, die den Betrachter durch ihre fast unheimlich wirkende Ruhe schnell in ihren Bann ziehen. Besonders ist deren entindividualisierende Typisierung, ihre mandelförmigen Augen, das streng gescheitelte Haar und ihre stets etwas gedrungene Körperhaftigkeit. Sicherlich ist Schrimpfs Liebe zu der Künstlerin Maria Uhden, seiner ersten Frau, für diesen einzigartigen Frauentypus verantwortlich zu machen, denn „[s]ie war groß und trotz ihrer zweiundzwanzig Jahre schon ein wenig frauenhaft füllig, hatte ein klares gutes Gesicht und schöne dunkle, sprechende Augen." (O. M. Graf, zit. nach: G. Schrimpf und M. Uhden, Berlin 1985, S. 200). Bereits 1918 stirbt die junge Künstlerin nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes am Kindbettfieber und Schrimpf beginnt zur Verarbeitung Darstellungen von Maria mit dem Kinde in mittelalterlicher Tradition zu malen, welche die Typisierung seiner Figurenbilder weiter vorantreiben. "Sitzendes Mädchen" ist eines dieser wunderbaren Gemälde, das all das hat, was für Schrimpfs neusachliche Malerei in besonderer Weise charakteristisch ist: die melancholisch in sich versunkene Frauengestalt, das neusachlich reduzierte Interieur, die warme, gedämpfte Farbigkeit und den renaissancehaften Ausblick in die unendliche Weite der Landschaft.
Bereits 1938 stirbt Schrimpf mit erst neunundvierzig Jahren in Berlin. In seinem Nachruf ist zu lesen: "In die Geschichte der neueren Malerei ist Schrimpfs Name als der des Begründers der 'Neuen Sachlichkeit' eingegangen [..]" (C. Hohoff, zit. nach: ebd., S. 2). Bis heute gilt Schrimpf als herausragender Vertreter der Neuen Sachlichkeit, so umfasst etwa die bedeutende neusachliche Sammlung des Lenbachhauses München neben Arbeiten von Christian Schad und Rudolf Schlichter auch sieben Gemälde Georg Schrimpfs. [JS]
307
Georg Schrimpf
Sitzendes Mädchen, 1927.
Öl auf Leinwand
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€ 100.000 Ergebnis:
€ 131.250 (inkl. Käuferaufgeld)
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