Auktion: 355 / Alte und Neuerer Meister am 19.06.2009 in München Lot 325

 
Jean-Baptiste Camille Corot - Im Wald von Fontainebleau


325
Jean-Baptiste Camille Corot
Im Wald von Fontainebleau
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 28.371

(inkl. Käuferaufgeld)
Lot: 325
Jean-Baptiste Camille Corot
1796 Paris - 1875 Ville d'Avray
Im Wald von Fontainebleau. 2. Viertel 19. Jahrhundert.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. Verso alt bezeichnet "original de Corot - Grotte et Rocher de Franchard Forêt de Fontainebleau avec portrait de Français sous la grotte". 31 x 44 cm (12,2 x 17,3 in).
Auf dem Keilrahmen mit Resten alter Etiketten sowie einem alten Auktionsetikett.

Die Authentizität der Arbeit wurde mündlich von Herrn Martin Dieterle, Paris, 26. Mai 2004, bestätigt.

PROVENIENZ: Palais Galliére, Paris, 21. Juni 1966, Los 200.
Privatsammlung USA.

Jean-Baptiste Camille Corot wird 1796 in Paris geboren. Er wächst in Rouen und Paris in gutbürgerlichen Verhältnissen auf und beginnt 1815 zunächst eine Lehre als Tuchhändler. Mit 26 Jahren gibt Corot die ungeliebte Tätigkeit auf, um eine Künstlerlaufbahn einzuschlagen. 1822 nimmt er bei Achille-Etna Michallon und Victor Bertin Malunterricht, die ihm die klassischen Grundlagen der Landschaftsmalerei vermitteln und ihn zu Naturstudien im Freien ermutigen. Ab 1825 studiert Corot in Rom und unternimmt zahlreiche Reisen innerhalb Italiens. Als er drei Jahre später nach Paris zurückkehrt, beginnt er gezielt seine offizielle Laufbahn als Maler. Ab 1831 stellt er regelmäßig mit wachsendem Erfolg in den Pariser Salons aus. Dabei beeindruckt er als ausgezeichneter Naturbeobachter und führt zunehmend eigenständige Werke zwischen idealisiert-klassizistischer und lyrisch-romantischer Darstellungsweise aus. Neben seiner konsequenten Beschäftigung mit der Landschaftsmalerei entwickelt sich der Künstler zu einem anerkannten Porträtisten. In den 1840er Jahren erhält Corot allgemeine Anerkennung von Seiten der Kunstkritiker und ist mit Verkäufen und öffentlichen Aufträgen erfolgreich. Immer wieder führen ihn Reisen durch ganz Frankreich. Zudem hält er engen Kontakt zu den Malerkollegen der Schule von Barbizon. Als Corot an der Gicht erkrankt, muss er die Landschaftsmalerei zunehmend aufgeben. Sein Spätwerk dominieren Frauenporträts, die er mit Sicherheit und Freiheit ausführt. Jean-Baptiste Camille Corot stirbt 1875 in Ville d'Avray.
Die stimmungsvolle kleine Landschaft zeigt die bekannte und bizarre Felsformation der "Gorges de Franchard" im Wald von Fontainebleau, den Corot oftmals auf seinen Spaziergängen in der Umgebung von Paris besuchte. Ganz im Sinne der Schule von Barbizon arbeitet der Künstler in freiem Duktus und gedämpfer Farbigkeit. Der zartblaue Himmel umspielt die Braun- und Grautöne der frei umrissenen Felsformationen und deren verschattete Flächen. Der kleine weiße Hund, dessen Besitzer sich nur schemenhaft aus dem ihn umgebenden Schatten zu lösen scheint, fängt den Blick des Betrachters und leitet diesen in die Tiefe der Komposition. [CM].

Doubliert. - Guter Gesamteindruck. Partiell kaum merkliche rahmungsbedingte Bereibungsspuren. Vereinzelt minimale Retuschen.

EUR: 30.000 - 40.000 DIFF.(19%)
US$: 40.920 - 54.560




325
Jean-Baptiste Camille Corot
Im Wald von Fontainebleau
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 28.371

(inkl. Käuferaufgeld)