Auktion: 422 / Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts am 22.05.2015 in München Lot 33

 

33
Peter Baumgartner
Die sieben Schwaben in der Schmiede beim Prüfen ihres Spießes, 1866.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 15.625

(inkl. Käuferaufgeld)
Die sieben Schwaben in der Schmiede beim Prüfen ihres Spießes. 1866.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten auf dem Wagenrad signiert, datiert und bezeichnet "München". 99,3 x 120 cm (39 x 47,2 in). [CB].

PROVENIENZ: Weinmüller, Münchener Kunstversteigerungshaus Rudolf Neumeister, Auktion Nr. 100, 22.-24. Juni 1966, Kat. 108, Lot 1170 (mit sw-Abb. im Kat., Tafel 79).
Sammlung Max Geiger.

"Baumgartner erhält seine erste künstlerische Ausbildung am Polytechnikum in München unter Joseph Anton Rhomberg, anschließend bei Hermann Anschütz an der Münchner Akademie. 1857 wird er Schüler von Karl Theodor von Piloty, der ihn koloristisch beeinflußt und seine Neigung zur humoristischen Genremalerei wohlwollend unterstützt. […] Baumgartner gehört zu den frühen Piloty-Schülern, die das gründerzeitliche Genrebild noch vor Franz von Defregger und Eduard von Grützner populär zu machen wußten. Dennoch ist Baumgartners Verbindung zur Biedermeiertradition nicht zu übersehen." (Horst Ludwig, in: Münchner Maler des 19. Jahrhunderts, hrsg. von Horst Ludwig u.a., München 1981, Bd. 1, S. 65f.).
"Die Sieben Schwaben" ist eine volkstümliche Erzählung, die vermutlich auf ein Lied von Hans Sachs aus dem Jahr 1545 zurückgeht. Besondere Popularität erlangt die humoristische Abenteuergeschichte im 19. Jahrhundert, so findet sie sich beispielsweise in der Sammlung der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, in Ludwig Bechsteins Märchenbuch wie auch in dem Volksbüchlein von Ludwig Aurbacher. Geschildert wird die Geschichte von den sieben Schwaben, die trotz ihrer Unbedarftheit in die weite Welt ausziehen, um große Abenteuer zu erleben. Bevor sie losziehen lassen sie sich zu ihrem eigenen Schutz von einem Schmied einen sehr langen und großen Spieß anfertigen, den sie alle sieben gemeinsam tragen wollen. Doch sind sie allesamt so schreckhaft, dass sie eines Nachts allein schon das laute Brummen eines Käfers in helle Aufregung versetzt. Wenig später meinen sie in einem schlafenden Hasen ein gefährliches Ungeheuer zu erkennen. Keiner von ihnen möchte vorne am Spieß den Heldenkampf anführen, sie rufen und schreien wild durcheinander. Der dadurch erwachte Hase springt eilig davon und erst im letzten Moment erkennen die tölpelhaften Schwaben "das Ungehüer ischt a Hass!"



33
Peter Baumgartner
Die sieben Schwaben in der Schmiede beim Prüfen ihres Spießes, 1866.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 15.625

(inkl. Käuferaufgeld)