Auktion: 435 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 25.11.2016 in München Lot 85

 

85
Karl Hagemeister
Wasserrosen, Um 1881.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 27.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Wasserrosen. Um 1881.
Öl auf Leinwand.
Warmt G 106. Links unten signiert. 43,5 x 64 cm (17,1 x 25,1 in).
[CB].

PROVENIENZ: Gemäldesammlung des Schriftstellers Julius Münz, Berlin-Charlottenburg.
Hugo Helbing, München, Auktion der Sammlung Julius Münz, 10. November 1913, Lot 33 (sw-Abb. Tafel 6).
Privatbesitz Brasilien/Portugal.

Bereits bei dem Gemälde "Wasserrosen", das um 1881 parallel zu einem vergleichbaren Motiv sowie einigen Mohndarstellungen entsteht, zeigt sich der impressionistische Einfluss auf die Malerei Hagemeisters. Noch deutlicher wird dies spätestens nach seinem Parisaufenthalt 1884/85, wo der Maler Bekanntschaft mit der Malerei Manets und der Impressionisten macht. Mit einer zunehmend heller und zarter werdenden Farbpalette entwickelt er seine Motive aus dem gleichmäßig im Raum verteilten Licht. Das Streben, aus der stilllebenartigen Naturaufassung zu einer intensiv bewegten Naturstimmung zu gelangen, führte Hagemeister nach 1900 zur Seemalerei. Doch bleibt es auch in seinen zahlreichen Landschaften der "kleine Winkel der Natur", der ihn interessiert. Immer wieder wählt er die Teichecke, die Baumgruppe oder ein Stück Mohnfeld, deren dekorativer Bildausschnitt wie bei den hier angebotenen Wasserrosen fast schon japanische Anklänge zeigt. Die helle und intensive Farbpalette bei gleichzeitig feinen Tonabstufungen und der sichere breite Duktus zeichnen das vorliegende Gemälde Werk Hagemeisters aus, das, wie von ihm nach eigenem Ausdruck gefordert, "ein Stück Kosmos" in einer seiner tausendfältigen Stimmungen vor Augen führt (zit. nach: Thieme Becker, Bd. 15, S. 459).



85
Karl Hagemeister
Wasserrosen, Um 1881.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 27.500

(inkl. Käuferaufgeld)