Auktion: 478 / Ketterer Contemporary am 08.12.2018 in München Lot 717

 

717
Martin Eder
There is no moment to sit, 2004.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 50.000

(inkl. Käuferaufgeld)
There is no moment to sit. 2004.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. 240 x 180 cm (94,4 x 70,8 in).
Bis zum 13. Januar 2019 sind einige Gemälde Martin Eders in der Einzelausstellung "Parasites" in der Newport Street Gallery in London zu sehen. [CH].

PROVENIENZ: Galerie EIGEN + ART, Berlin/Leipzig (verso mit dem Galerieetikett sowie mehreren Galeriestempeln auf dem Keilrahmen).
Privatsammlung Großbritannien.

AUSSTELLUNG: Schilderkunst Nederland en Duitsland, GEM - Museum voor actuele kunst, Den Haag 21.10.2006-21.1.2007 (verso mit dem Ausstellungsetikett).

"Ein Arsch hat Runzeln, und er darf auch welche haben. Nur will das keiner sehen. Die Beauty-Industrie will uns weismachen, dass es keine runzligen Ärsche gibt und dass diejenigen, die einen haben möglichst nicht vor unserer Nase damit rumlaufen sollen. Quelle: Martin Eder im Interview in: Monopol, November 2018, S. 24.

Martin Eder zählt zu den wichtigen und wohl vielseitigsten Vertretern der figurativen Gegenwartskunst. Sein Kunstschaffen beschränkt sich nicht ausschließlich auf die Malerei. Ebenso fertigt der Künstler Werke auf Papier und druckgrafische Arbeiten, beschäftigt sich intensiv mit Bildhauerei sowie Fotografie und steht seit 2003 auch als Sänger und Gitarrist der Black Metal Band "Ruin" auf der Bühne. Seine farbgewaltigen Gemälde in hyperrealistischer Malweise bezeugen Eders Faszination von Weiblichkeit und weiblicher Körperlichkeit. Wie auch in der hier angebotenen Arbeit hat es der Betrachter häufig mit erotisch anmutenden weiblichen Aktdarstellungen zu tun, die der Künstler zu surrealen Kompositionen arrangiert. Er erfindet eine eigenartige neue Realität: kitschig, grotesk, monumental und düster, mit zum Teil altmeisterlichen Inhalten. Unweigerlich wird der Betrachter an die anzügliche Bedeutung der Laute etwa in den Genrebildern eines Gerrit van Honthorst erinnert, in denen die Laute als Versinnbildlichung des weiblichen Körpers fungiert. Martin Eder führt diese Metapher ad absurdum, indem er die Protagonistin sowohl mit dem Musikinstrument als auch mit der über ihren Schoß gelegten weiblichen Nackten ausstattet. Ihr forscher, fast herausfordernder Blick und auch die dahindrapierte, unterwürfige Pose ihrer Gespielin suggeriert, sie könne jederzeit auf einem der beiden zu spielen beginnen. [CH]



717
Martin Eder
There is no moment to sit, 2004.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 50.000

(inkl. Käuferaufgeld)