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Alexej von Jawlensky
Meditation No. 278 (Dunkle Harmonie), 1934.
Öl
Schätzung:
€ 45.000 Ergebnis:
€ 76.860 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Papier mit Leinenprägung, auf Unterlagekarton aufgelegt
Nicht bei Jawlensky/Pieroni-Jawlensky. Links unten monogrammiert, rechts unten datiert. Verso auf dem Unterlagekarton signiert, datiert und bezeichnet "N 278 J.". 17,8 x 13,6 cm (7 x 5,3 in)Unterlagekarton: 29,3 x 25 cm (11,5 x 9,9 in).
Mit einer schriftlichen Expertise des Alexej von Jawlensky-Archivs S.A., Locarno, vom 4. Dezember 2009. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatsammlung Frankreich.
AUSSTELLUNG: Galerie Beyeler, Basel, 1957, Alexej Jawlensky, Nr. 62, unter dem Titel "Meditation: Dunkle Harmonie", ohne Abb.
Stephen Silagy Galleries, Los Angeles (Beverly Hills), 1958, Alexej Jawlensky, Nr. 10, unter dem Titel "Meditation: Harmony in Dark", ohne Abb.
Als ehemaliger Offizier der zaristischen Armee beginnt Jawlensky erst 1889 in St. Petersburg mit seiner künstlerischen Ausbildung. Er studiert bei Ilja Repin und lernt über diesen Marianne von Werefkin sowie Helene Nesnakomoff, seine spätere Frau, kennen. Mit beiden siedelt Jawlensky 1896 nach München über, um eine private Kunstschule zu besuchen. Hier lernt er Wassily Kandinsky kennen. Der Künstler unternimmt mehrere Reisen nach Frankreich und kann 1905 im "Salon d'automne" zehn Gemälde zeigen. Jawlensky trifft zum ersten Mal Henri Matisse. Im Sommer 1908 arbeitet er mit Kandinsky, Marianne von Werefkin und Gabriele Münter erstmals zusammen in Murnau. Hier entsteht auch die Idee zur Gründung der "Neuen Künstlervereinigung München", zu der sich die vier Maler und andere Münchner Künstler 1909 zusammenschließen. Zwei Jahre später wird der "Blaue Reiter" als neue große Idee einer künstlerischen Zusammenarbeit ins Leben gerufen. 1913 nimmt Jawlensky am "Ersten Deutschen Herbstsalon" Herwarth Waldens in Berlin teil. Als 1914 der Erste Weltkrieg beginnt, wird Jawlensky als russischer Staatsbürger aus Deutschland ausgewiesen. Er siedelt mit seiner Familie und Marianne von Werefkin nach St. Prex am Genfer See über und lebt bis 1921 in der Schweiz, wo er 1918 mit seinen abstrakten Köpfen beginnt. Anschließend lässt sich Jawlensky endgültig in Wiesbaden nieder. Eine schwere Arthritis-Erkrankung im Jahr 1929 hat einige Kuraufenthalte zur Folge. Jawlensky leidet unter einer fortschreitenden Lähmung und kann nur unter Schwierigkeiten malen. 1933 wird er von den Nationalsozialisten mit Ausstellungsverbot belegt. Im Jahr darauf beginnt der Maler mit der Reihe der kleinformatigen "Meditationen".
"Die Meditationen sind die Krönung von Jawlenskys Lebenswerk. In ihnen hat er seinen endgültigen Stil gefunden. Sie sind unverwechselbar sein eigenstes Werk" (Clemens Weiler, Jawlensky, Köpfe - Gesichter - Meditationen, Hanau 1970, S. 23).
"Jawlensky verband sich, wenn er diese Meditationen malte, wie er selbst sagte, im Geiste immer mit einer bestimmten Person, lebenden oder toten. Darum sind die Meditationen auch nicht abstrakt, sondern sogar so konkret, weil sie den einzelnen Menschen mit seinem Schicksal, das er selbst zu erleiden hat, darstellen. Durch die jahrzehntelangen Übungen war Jawlensky zur Begegnung mit dem Selbst gekommen. Nun konnte er ihm 'von Angesicht zu Angesicht' entgegentreten. Die Meditationen sind das Bild des Menschen, der sich seiner Göttlichkeit und zugleich seiner Verstrickung im erdenbedingten Schicksal voll bewußt ist." (Ders., Alexej Jawlensky, Köln 1959, S. 126)
1937 werden 72 seiner Werke als "entartet" beschlagnahmt. Vier Jahre später, 1941, stirbt Jawlensky in Wiesbaden. Sein Stil ist anfänglich beeinflusst von den Fauves und hier besonders von Matisse. Dann aber findet der Maler seinen eigenen expressionistischen Stil, dem eine starke Farbigkeit in einfacher Zeichnung zu eigen ist. In späterer Zeit werden stille, verinnerlichte Bilder des mystisch vergeistigten menschlichen Antlitzes kennzeichnend für Jawlensky. [KD].
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Alexej von Jawlensky
Meditation No. 278 (Dunkle Harmonie), 1934.
Öl
Schätzung:
€ 45.000 Ergebnis:
€ 76.860 (inkl. Käuferaufgeld)
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