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337
Ernst Wilhelm Nay
Doppelspindel-Rot, 1967.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 2.185.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Doppelspindel-Rot. 1967.
Öl auf Leinwand.
Scheibler 1263. Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt. 200 x 190 cm (78,7 x 74,8 in). [JS].
Aus der vierteiligen Gemälde-Folge der "Doppelspindeln".
• Die monumentale Komposition "Doppelspindel-Rot" gehört zu den letzten Bildern des Malers.
• Konzentration von Form und Farbe in zeitloser Perfektion.
• Wunderbares Zeugnis von Nays herausragender malerischer Wandelbarkeit und Progressivität.
• Seit den 1960er Jahren auf mehreren bedeutenden Nay-Ausstellungen, u. a. im Museum des 20. Jahrhunderts, Wien, und in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt a. M., vertreten.
• Seit Entstehung in der Sammlung Deutsche Bank.
PROVENIENZ: Sammlung Deutsche Bank (direkt vom Künstler erworben).
AUSSTELLUNG: E. W. Nay (Retrospektive), Museum des 20. Jahrhunderts, Wien, 15.4.-15.5.1967, Kat.-Nr. 93 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Nay, Kölnischer Kunstverein, Köln, 28.10.1972-7.1.1973; Kunsthalle Bremen, 4.2.-18.3.1973, Kat.-Nr. 17.
E. W. Nay - Variationen. Retrospektive zum 100. Geburtstag, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München, 27.9.-24.11.2002; Kunstmuseum Bonn, 19.12.2002-16.2.2003, Kat.-Nr. A 110, mit ganzs. Abb. S. 192.
E.W. Nay - Bilder der 1960er Jahre, Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main, 22.1.-26.4.2009, S. 70-71, mit ganzs. Abb.
E. W. Nay, Oktober 1967.
Öl auf Leinwand.
Scheibler 1263. Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt. 200 x 190 cm (78,7 x 74,8 in). [JS].
Aus der vierteiligen Gemälde-Folge der "Doppelspindeln".
• Die monumentale Komposition "Doppelspindel-Rot" gehört zu den letzten Bildern des Malers.
• Konzentration von Form und Farbe in zeitloser Perfektion.
• Wunderbares Zeugnis von Nays herausragender malerischer Wandelbarkeit und Progressivität.
• Seit den 1960er Jahren auf mehreren bedeutenden Nay-Ausstellungen, u. a. im Museum des 20. Jahrhunderts, Wien, und in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt a. M., vertreten.
• Seit Entstehung in der Sammlung Deutsche Bank.
PROVENIENZ: Sammlung Deutsche Bank (direkt vom Künstler erworben).
AUSSTELLUNG: E. W. Nay (Retrospektive), Museum des 20. Jahrhunderts, Wien, 15.4.-15.5.1967, Kat.-Nr. 93 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Nay, Kölnischer Kunstverein, Köln, 28.10.1972-7.1.1973; Kunsthalle Bremen, 4.2.-18.3.1973, Kat.-Nr. 17.
E. W. Nay - Variationen. Retrospektive zum 100. Geburtstag, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München, 27.9.-24.11.2002; Kunstmuseum Bonn, 19.12.2002-16.2.2003, Kat.-Nr. A 110, mit ganzs. Abb. S. 192.
E.W. Nay - Bilder der 1960er Jahre, Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main, 22.1.-26.4.2009, S. 70-71, mit ganzs. Abb.
E. W. Nay, Oktober 1967.
"Bilder kommen aus Bildern", so Ernst Wilhelm Nay. Mit dieser Maxime vollzieht der Künstler in seinem langen Malerleben einen erneuten, dieses Mal den letzten stilistischen Wandel in seinen Bildern. Waren die "Augenbilder" noch voll räumlicher Elemente, Expressivität und gegenständlicher Assoziation, so wirken Nays "letzte" Bilder dagegen einfach und komplex zugleich. "Auf der Höhe seiner künstlerischen Lebenserfahrung unterzieht Nay seine Malerei einer letzten Klärung", so Elisabeth Nay-Scheibler 1990. "Sie führt zur radikalen Vereinfachung seiner Formensprache und Verringerung seiner chromatischen Palette auf nur wenige Farben. Mit Vitalität und äußerster Disziplin unternimmt er das Wagnis, die bis zur malerischen Perfektion getrieben expressiven Strukturen der 'Augenbilder' aufzugeben. Er gewinnt die Freiheit, in seiner neuen Vision das Wesentliche seiner Kunst durch Reduktion zu verwirklichen. Klar begrenzte Spindelformen, Ketten runder oder ovaler Scheiben, Bogenformen und Farbbänder breiten sich nun, vertikal gerichtet, über die Bildfläche. Durch die senkrechte Betonung entsteht der Eindruck eines scheinbar unbegrenzten, transitorischen Bewegungsablaufs. Die Bilder gewinnen plötzlich meditative Ruhe." (Nay-Scheibler in: E. W. N., Werkverzeichnis der Ölgemälde, Band II, 1952-1968, Köln 1990, S. 282) An die Stelle von räumlichen Elementen voll ausgeführter Expressivität treten vegetabile und anthropomorphe Formen, Spindelformen, Ketten, ovale Scheiben, Farbbänder und Bogenformen, die Nay gemäß seiner theoretischen Forderung an die chromatische Malerei verwirklicht: "Die Fläche ist durch die Farbe zur Gestalt zu erheben". Nay entwickelt eine neue Farbpalette hin zu kühl gemischten Farben in bisweilen kühner Kombination, wie hier das flächig die Leinwand abdeckende, dominante Rot, in dem sich tiefblaue und leuchtend weiße Inseln schwimmend bewegen. Tiefgehendere Assoziationen in die Bilderwelt menschlicher Gefäße werden getragen von illusionistisch vorgetragener Abstraktion. Ein Charakteristikum der späten, zumeist streng quadratischen Bilder ist das Denken der Komposition über den Bildrand hinaus in den weiten Raum unseres Daseins, ein Ausgreifen der nun sehr klaren, verdichteten Formen, gleichsam eine expansiv und dynamisch vorgetragene, niemals endende Gleichung eines Ornaments. "Ein Kolorist ist ein Maler, der durch die Farbe denkt und die Anschauung durch die Farbe vollzieht", so Nay in seinem letzten, publizierten Aufsatz "Meine Farben" von 1967. "Kühle, in souveräner Einfachheit gesetzte Farbakkorde bestimmen die späten Bilder. Eine besondere Funktion übernimmt die Farbe Weiß, die nicht mehr mit dem Pinsel aufgetragen wird, sondern durch das Aussparen der weißen Leinwand entsteht. So integriert Nay das Weiß in die absolute Zweidimensionalität der Fläche. Selbst starke Kontraste von heller zu dunkler Farbe erscheinen durch die weiße Perforierung plan auf einer Ebene. Die Flächigkeit ist für Nay von so großer Bedeutung, weil er in jeder perspektivischen Räumlichkeit der Farben eine Störung ihrer Direktheit und sinnlichen Ausstrahlung erkennt." (Nay-Scheibler in: E. W. N., Werkverzeichnis der Ölgemälde, Band II, 1952-1968, Köln 1990, S. 282). Der serielle Charakter bestimmt Nays Arbeitsweise von Anfang an, etwa mit den "Dünenbildern" der 1930er Jahre. Diese scheinen auch wegen ihrer extremen Stilisierung die Flächigkeit und Helldunkelmalerei des Spätwerks vorwegzunehmen, meint Siegrid Pfeiffer in ihrem Beitrag "Bilder der 1960er Jahre" über Nays Kunst (Ausst.-Kat Schirn Kunsthalle 2009, S. 15). Nay nimmt sich die Freiheit, in einer neuen Vision der absoluten Malerei, das Wesentliche seiner Kunst durch Reduktion zu verwirklichen. Er steigert die Leuchtkraft und Transparenz seiner Farbe durch kühne Vereinfachung; jede Binnenzeichnung wird einer arithmetischeren Farbsetzung geopfert, jede früher so intensiv vorgetragene Expressivität überführt der Künstler in eine kühl-souveräne Einfachheit, beseelt von meditativer Ruhe und Ordnung. [MvL]
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Ernst Wilhelm Nay
Doppelspindel-Rot, 1967.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 2.185.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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