284
Rainer Maria Rilke
2 eigenhändige Briefe und 1 Porträtfotokarte, 1917.
Schätzung:
€ 3.000 Ergebnis:
€ 4.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Rainer Maria Rilke
2 eigenhändige Briefe mit Unterschrift und 1 Porträtfotografie. Gut Böckel (Bieren), 22. August und 27. September 1917. 7 1/2 S. 19 : 14 cm und 21 : 16,5 cm. - Beiliegend 2 eigenh. Umschläge.
Rilke berichtet ausführlich von seinem Aufenthalt im Spätsommer 1917 bei Hertha Koenig auf Gut Böckel, wo er sich von der kriegsbedingten Unrast in München erholt.
In seinen beiden Briefen an die junge Hanna Heidsiek aus Preussisch-Oldendorf, die während Rilkes Aufenthalt Ende Juli bis Anfang Oktober zu den Besuchern auf Gut Böckel gehörte, schildert der Dichter eine beschaulich ländliche Idylle, "eine wunderbare Gleichmäßigkeit, die die Tage am meisten ausfüllte und bereicherte", die einen eindrücklichen Kontrast zur vom Krieg gezeichneten Großstadt München bildete, und die nur durch wenige Vorkommnisse (u. a. ein dreiwöchiger Aufenthalt der Konzertsängerin Augusta Hermann) unterbrochen wird; Rilke verbringt die Zeit neben ausführlicher Korrespondenz mit Freunden und Familie (er verfaßt in den zwei Monaten ca. 50 Briefe) mit schriftstellerischen Arbeiten (Wiederaufnahme der Augustinus-Übersetzung), Ausflügen und zuletzt Reisevorbereitungen. - Rilke hatte im Juli 1917 seine Wohnung in der Villa Alberti in der Keferstraße in München aufgegeben und mußte die nächsten Monate zunächst ohne eigene Adresse überbrücken (langfristig plante er, München ganz zu verlassen). So fand er vom 24. Juli bis 2. Oktober 1917 Zuflucht bei Hertha Koenig (1884-1976) auf ihrem Gut Böckel in Westfalen. Er hatte die Schriftstellerin bereits 1910 beim Verleger S. Fischer kennengelernt, und war ihr seitdem freundschaftlich und als Dichterkollege verbunden. - Das Porträtfoto zeigt eine von mehreren bekannten Aufnahmen von Rilke, die Hertha Koenig während seines Aufenthaltes gemachte hatte, um einen neu erworbenen Fotoapparat auszuprobieren ("Rilke setzte sich auf einen großen Stein und blinzelte geduldig in die Sonne", zit. nach: H. Koenig, Erinnerungen an Rilke. Rilkes Mutter , hrsg. von J. W. Storck, Bielefeld 2002, S. 65f.).
2 autograph and signed letters by Rainer Maria Rilke, and 1 portrait photography. Together 7 1/2 pages. - 2 autograph envelopes included. In his two letters to the young Hanna Heidsiek Rilke describes the rural idyl he experienced during a summer stay in Westphalia in contrast to the big city Munich in the aftermath of World War I.(R)
2 eigenhändige Briefe mit Unterschrift und 1 Porträtfotografie. Gut Böckel (Bieren), 22. August und 27. September 1917. 7 1/2 S. 19 : 14 cm und 21 : 16,5 cm. - Beiliegend 2 eigenh. Umschläge.
Rilke berichtet ausführlich von seinem Aufenthalt im Spätsommer 1917 bei Hertha Koenig auf Gut Böckel, wo er sich von der kriegsbedingten Unrast in München erholt.
In seinen beiden Briefen an die junge Hanna Heidsiek aus Preussisch-Oldendorf, die während Rilkes Aufenthalt Ende Juli bis Anfang Oktober zu den Besuchern auf Gut Böckel gehörte, schildert der Dichter eine beschaulich ländliche Idylle, "eine wunderbare Gleichmäßigkeit, die die Tage am meisten ausfüllte und bereicherte", die einen eindrücklichen Kontrast zur vom Krieg gezeichneten Großstadt München bildete, und die nur durch wenige Vorkommnisse (u. a. ein dreiwöchiger Aufenthalt der Konzertsängerin Augusta Hermann) unterbrochen wird; Rilke verbringt die Zeit neben ausführlicher Korrespondenz mit Freunden und Familie (er verfaßt in den zwei Monaten ca. 50 Briefe) mit schriftstellerischen Arbeiten (Wiederaufnahme der Augustinus-Übersetzung), Ausflügen und zuletzt Reisevorbereitungen. - Rilke hatte im Juli 1917 seine Wohnung in der Villa Alberti in der Keferstraße in München aufgegeben und mußte die nächsten Monate zunächst ohne eigene Adresse überbrücken (langfristig plante er, München ganz zu verlassen). So fand er vom 24. Juli bis 2. Oktober 1917 Zuflucht bei Hertha Koenig (1884-1976) auf ihrem Gut Böckel in Westfalen. Er hatte die Schriftstellerin bereits 1910 beim Verleger S. Fischer kennengelernt, und war ihr seitdem freundschaftlich und als Dichterkollege verbunden. - Das Porträtfoto zeigt eine von mehreren bekannten Aufnahmen von Rilke, die Hertha Koenig während seines Aufenthaltes gemachte hatte, um einen neu erworbenen Fotoapparat auszuprobieren ("Rilke setzte sich auf einen großen Stein und blinzelte geduldig in die Sonne", zit. nach: H. Koenig, Erinnerungen an Rilke. Rilkes Mutter , hrsg. von J. W. Storck, Bielefeld 2002, S. 65f.).
2 autograph and signed letters by Rainer Maria Rilke, and 1 portrait photography. Together 7 1/2 pages. - 2 autograph envelopes included. In his two letters to the young Hanna Heidsiek Rilke describes the rural idyl he experienced during a summer stay in Westphalia in contrast to the big city Munich in the aftermath of World War I.(R)
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Rainer Maria Rilke
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